Infografik Hydraulischer Abgleich

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Das Wasser der Heizung sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Dabei fließt durch kurze, dicke Rohre mehr als durch lange, dünne. Die Folge: Heizkörper, die weiter vom Heizkessel entfernt sind, werden oft nicht richtig warm. Was nah am Kessel liegt, wird häufig zu heiß. Das ist nicht nur ungemütlich, sondern verschleudert auch unnötig Energie – und verursacht Kosten. Sparen in doppelter Hinsicht können Haushalte durch den sogenannten „hydraulischen Abgleich“, der für Eigentümer von Wohngebäuden mit bis zu fünf Wohneinheiten über die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) finanziell unterstützt wird.

Was passiert bei einem hydraulischen Abgleich?

Der hydraulische Abgleich folgt einem einfachen Prinzip: Ein Fachbetrieb stellt die Heizung so ein, dass die Wärme im Haus gleichmäßig verteilt wird. Dazu ermittelt er zunächst für jeden Raum die tatsächlich benötigte Wärmemenge. Dabei berücksichtigt er auch die besonderen Eigenschaften des Hauses bzw. der Wohnung, zum Beispiel die Dämmung der Außenwände oder die Qualität der Fenster. Als Nächstes berechnet er die notwendige Heizwassermenge sowie die richtige Pumpenleistung. Anschließend kann er die Thermostatventile genau richtig einstellen und an den Bedarf anpassen. Das Ergebnis des hydraulischen Abgleichs: Jeder Heizkörper erhält so viel Wärme, wie er benötigt, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.

Wann lohnt sich die Maßnahme für Ihre Heizung?

Ein hydraulischer Abgleich ist bereits dann sinnvoll, wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Heizung nicht richtig kontrollieren zu können und Räume nicht so warm wie gewünscht werden. Gute Hinweise sind auch Geräusche: Rauschen, Gluckern oder Pfeifen sollten Sie nicht ignorieren! Außerdem typisch: Einzelne Heizkörper glühen regelrecht, obwohl sie nur auf Stufe „1“ gestellt sind. Andere werden nicht richtig warm, obwohl sie voll aufgedreht sind.

Wie lange dauert ein hydraulischer Abgleich?

Um alle Daten zur Heizung aufzunehmen, braucht ein Handwerker bei einem Einfamilienhaus etwa anderthalb Stunden; die anschließende Berechnung dauert etwa vier Stunden. Und für die optimale Einstellung sollten Sie je Heizkörper noch einmal etwa fünf Minuten einplanen.

Und wie hoch sind die Kosten?

Die genauen Kosten für einen hydraulischen Abgleich hängen vom Zustand und Aufbau der Heizung ab. In der Folge lohnt sich ein hydraulischer Abgleich, denn Sie sparen Wärmeenergie. Und Sie leisten einen Beitrag zur Energieeinsparung und Klimaschutz.

Der Staat fördert den hydraulischen Abgleich bei bestehenden Heizsystemen mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM). Wichtig: Die Registrierung für den Förderantrag muss vor dem Vertragsschluss zur Durchführung der Maßnahmen geschehen. Alle Infos rund um die BEG EM finden Sie hier.

Mit diesem Tipp doppelt sparen: Darf es etwas weniger sein?

Wenn Sie die Raumtemperatur um nur ein Grad absenken, sparen Sie bereits sechs Prozent Energie. Das heißt aber natürlich nicht, dass Sie in Ihrer Wohnung frieren sollen. Vielmehr kommt es darauf an, nicht mehr Energie zu verbrauchen als nötig. Die optimale Temperatur im Wohnzimmer liegt bei 20 Grad Celsius, in der Küche bei 18 bis 20 Grad, im Bad bei 23 Grad und im Schlafzimmer bei 16 bis 18 Grad. Achtung: Auch ungenutzte Räume sollten nicht kälter als etwa 16 Grad sein – hier könnte sich sonst Feuchtigkeit an den Wänden niederschlagen.