Infografik zu Wärme aus erneuerbaren Energien

© Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat), Stand: 02/2024

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Wärmepumpen: Aus zehn Grad werden fünfzig Grad

Egal ob in der Luft, im Boden oder im Wasser: in der Umwelt gibt es Wärme, die sich immer wieder regeneriert und zum Heizen genutzt werden kann. Beispielsweise liegt nur ein paar Meter unter der Erdoberfläche die Temperatur das ganze Jahr über bei rund zehn Grad Celsius. Das reicht aus, um mit Hilfe einer Wärmepumpe das Haus zu heizen und mit Warmwasser zu versorgen. Der Trick: Erdsonden im Boden „sammeln“ die Wärme ein und leiten sie an eine Wärmepumpe im Keller Ihres Hauses weiter. Diese Wärme geht nun in die Heizungsanlage über und sorgt für angenehm warme Räume und warmes Wasser. Das Ganze funktioniert übrigens nicht nur mit Erdwärme, sondern auch mit der Wärme der Umgebungsluft oder des Grundwassers.

Übrigens: Wärmepumpen sind nicht nur eine Lösung für neue Gebäude und auch eine Fußbodenheizung ist keine zwingende Voraussetzung. In Bestandsgebäuden genügt es manchmal auch, größere Heizkörper einzubauen oder die energetische Qualität von Teilen der Gebäudehülle (z.B. Fenster oder Gebäudehülle) zu verbessern. In vielen Fällen kann auch der Einbau einer hybrid betriebenen Wärmepumpe der erste Schritt sein. Diese wird an besonders kalten Tagen noch durch einen fossil betriebenen Kessel unterstützt. Durch nachfolgende energetische Maßnahmen kann der fossil betriebene Kessel dann perspektivisch außer Betrieb genommen werden. Ein individueller Sanierungsfahrplan über die Energieberatung für Wohngebäude kann Ihnen bei einer Orientierung über die nächsten Schritte helfen.

Anschluss an ein Wärmenetz – an der Dekarbonisierung der Wärmenetze teilnehmen

Gerade Gebäudeeigentümer von Häusern – Wohn- wie auch Nichtwohngebäuden - in eng bebauten Ballungszentren fragen sich, wie der Umstieg auf eine erneuerbare Wärme klappen soll. Die gute Nachricht: Auch mit dem Anschluss an ein Wärmenetz wird die Heizung „grüner“. Denn Wärmenetze sollen im Jahr 2030 schon einen Anteil von 50 % grüner Wärme haben, bis 2045 soll die Wärme klimaneutral werden. Dafür muss im Gebäude lediglich eine Wärmeübergabestation eingebaut werden, die z.B. eine vorhandene zentrale Heizungsanlage beliefert. Wärmenetze können perspektivisch aus verschiedenen erneuerbaren Wärmequellen versorgt werden: Großwärmepumpen, Solarthermie aber auch Abwärme etc. Vielerorts sollen die Wärmenetze in den nächsten Jahren ausgebaut werden. Erkundigen Sie sich bei Ihrem örtlichen Stadtwerk, Wärmenetzbetreiber etc.

Pelletheizkessel im Keller, Wärme im ganzen Haus

Entscheidend beim Heizen mit Biomasse, wie z.B. Holz, ist der sparsame und effiziente Einsatz und die Herkunft aus nachhaltiger Bewirtschaftung. Denn wie andere nachwachsende Rohstoffe ist Holz wertvoll und bindet zudem auch noch klimaschädliches CO₂. Idealerweise wird nur solche Biomasse verbrannt, bei der der gespeicherte Kohlenstoff ohnehin zeitnah in die Atmosphäre gelangen würde. Die Nutzung von Biomasse zum Heizen soll sich daher auf Rest- und Abfallstoffe konzentrieren. Oft nimmt man daher aktuell Pellets, also zusammengepresste Holzreste, oder klein geschredderte Holzstücke, die sogenannten Holzhackschnitzel. Diese werden vor allem aus Hölzern hergestellt, die nicht zu höherwertigen Produkten verarbeitet werden können (Waldresthölzer, Holz mit zu geringem Durchmesser etc.).

Sonnenkollektoren auf dem Dach, Warmwasser unter der Dusche

Sonnenkollektoren heißen genau genommen Solarthermieanlagen. Auf den ersten Blick sind sie kaum von den Photovoltaikanlagen zu unterscheiden, die auf vielen Dächern zu sehen sind und Sonnenlicht in Strom umwandeln. Solarthermieanlagen wandeln das Sonnenlicht jedoch in Wärme um. So lässt sich Wasser zum Duschen oder Spülen erhitzen. Wenn die Sonne mal nicht scheint, speichert die Solarthermieanlage die Wärme in einem Warmwasserspeicher. So kann die eigentliche Heizungsanlage im Sommer oft komplett ausgeschaltet bleiben. Dies hilft Kosten und Ressourcen zu sparen. Sonnenkollektoren sind insbesondere als Ergänzung einer Pelletheizung zu empfehlen, da damit der ineffiziente Teillastbetrieb im Sommer vermieden wird.

Unterstützung beim Umstieg auf Erneuerbare Heizungen

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude sind viele Maßnahmen zur Umstellung auf erneuerbare Heizungen förderfähig. Hier können Sie sich informieren. Es lohnt sich oft auch, vorher eine qualifizierte Energieberaterin oder einen qualifizierten Energieberater zu Rate zu ziehen. Auch die Energieberatung wird finanziell gefördert (Informationen dazu hier).