Energieunabhängigkeit mit Erdwärme Praxisbeispiel: Josef Küpper Söhne GmbH

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130 Meter tief hat die Josef Küpper Söhne GmbH bohren lassen. Und das gleich an zwei Stellen. Dafür gibt es nun die Wärme aus dem Boden. Im Winter spendet die Erdwärmepumpe die Heizenergie für den brandneuen Standort in Meckenheim des Heizung- und Sanitärfachbetriebs. Und im Sommer verwandelt sie sich in eine Klimaanlage, die kühle Luft für das zweistöckige Gebäude spendet.

Der benötigte Strom für den Betrieb der Erdwärmepumpe kommt von außen: Rund 300 Solarmodule auf dem Dach und an der Fassade erzeugen den notwendigen Strom, der gleichzeitig die Beleuchtung, IT-Anlage und Infrastruktur des Gebäudes versorgt.

Was nicht verbraucht wird, fließt in die Energiezentrale im Erdgeschoss, die die Sonnenenergie per Elektrolyse in grünen Wasserstoff umwandelt. Im Winter lagert dieser neben dem Gebäude – und kann je nach Bedarf zu Strom und Wärme umgewandelt werden. Die Energie reicht für fünf Ladesäulen für Elektrofahrzeuge.

2019 hat das Unternehmen sein hundertjähriges Bestehen gefeiert – da sei das Vorhaben entstanden, berichtet Peter Küpper, Geschäftsführer in dritter Generation. „Wir wollen mit unseren drei Standorten die Energiewende machen“, sagt er und schiebt nach: „Wer, wenn nicht wir als Fachbetrieb für dieses Thema?!“

Rund 100 Fachleute hat das Unternehmen, die mitanpacken, die Energiewende in Deutschland umzusetzen. Im Obergeschoss des Holzhauses mit Beton-Streben stehen moderne Heizungen mit Erneuerbaren Energien und Bäder zur Auswahl. Von der Holzpellet-Heizung bis zur Luft-Wärme-Pumpe. Das System der Erdwärmepumpe können sich auch private Hausbesitzerinnen und -besitzer einbauen. Sogar mit Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

„Wir spüren den Effekt der Energieeinsparung bereits deutlich auf der Energierechnung“, berichtet Peter Küpper. Die Energiewende ist für das Unternehmen Chance wie Herausforderung: Im Eilschritt müssen jetzt in vielen Immobilien Wärmepumpen eingebaut werden – das geht nur, wenn auch die Mitarbeitenden entsprechend geschult werden. Und neue Fachkräfte braucht es auch. „Wir freuen uns sehr, dass wir uns über Bewerber- und Bewerberinnen-Mangel nicht beklagen können“, sagt Tochter Vera Küpper-Racke, ebenfalls Geschäftsführerin und zuständig für Personal und Ausbildung im Unternehmen.

Das Leuchtturmprojekt in Meckenheim habe sich in der Region inzwischen herumgesprochen und ziehe viele neue Fachkräfte an. Sogar Studierende der örtlichen Hochschule sind von dem Projekt begeistert – und wollen jetzt die Energiebilanz ausführlich auswerten.