Bild von Bürgern, die sich im effektiven Dialog befinden.

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Bei der Bürgerenergie werden Bürgerinnen und Bürger selbst zu Akteurinnen und Akteuren der Energiewende. Und das weit über das eigene Dach oder den Balkon hinaus. Bürgerenergiegesellschaften sind Zusammenschlüsse von Personen, die gemeinschaftlich erneuerbare Energie erzeugen und den Ausbau von EE-Anlagen vorantreiben. Als Gesellschaft können sie sich zudem an Projekten Dritter beteiligen. Dieser zivilgesellschaftliche Beitrag zur Energiewende wird in vielfältiger Weise vom Staat unterstützt.

Für eine Bürgerenergiegesellschaft, die Förderung in Anspruch nehmen will – als Genossenschaft oder als sonstige Gesellschaft organisiert – braucht es mindestens 50 natürliche Personen als stimmberechtigte Mitglieder oder stimmberechtigte Anteilseignerinnen bzw. Anteilseigner. Gemeinsam können vor Ort Wind- oder Solarparks betrieben werden, um die eigene Region nachhaltig zu entwickeln. Um diese dezentralen Strukturen gezielt in der Planungs- und Genehmigungsphase zu unterstützen, hat die Bundesregierung ein Förderprogramm für Bürgerenergiegesellschaften bei Windenergieanlagen an Land aufgelegt.

Mitmachen lohnt sich

Bürgerenergiegesellschaften können vor Ort Strom erzeugen und erhalten dafür eine Vergütung, ohne an den Ausschreibungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) teilnehmen zu müssen. Bei Windkraftanlagen liegt die Grenze bei einer Anlagenleistung von 18 Megawatt (MW), bei Photovoltaik (PV) bei 6 MW. Darüber hinaus können mit in der Regel größeren aber auch kleineren EE-Projekten ortsansässige Unternehmen und Industrie über direkte Stromlieferverträge (PPAs) direkt mit günstigem und CO₂ freiem Strom versorgt werden. Größere EE-Anlagen lassen sich über eine Teilnahme an einer EEG-Ausschreibung realisieren. Neben Direktverbrauch und Einspeisung können sich Mieterstrommodelle für die Vermarktung der von Bürgerenergiegesellschaften erzeugten Energie eignen.

Mit dem Ausbau von Erneuerbaren Energien enstehen wirtschaftliche Vorteile, die vor Ort sichtbar werden. Das stärkt die Akzeptanz der Bevölkerung für Windkraft- oder Photovoltaikprojekte.

Gemeinschaftlich die Wärmewende voranbringen

Neben der Stromerzeugung können Bürgerinnen und Bürger auch bei der Erneuerbaren Wärmeversorgung gemeinschaftlich einen Beitrag leisten. So bestehen in Deutschland zahlreiche genossenschaftlich organisierte Nahwärmenetze, die meist mit Biomasse betrieben werden. Das Genossenschaftsmodell bietet Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Kommunen die Möglichkeit, sich gleichberechtigt einzubringen und sichert zudem die Mitbestimmung. Mehr Informationen zu Fördermöglichkeiten finden Sie hier.