Team Energiewechsel: Wärmepumpe im Altbau

Mitten im Dorf Oberberken, einen Steinwurf von der Kirche entfernt, steht das Einfamilienhaus von Familie Rommel, umgeben von Wiesen zur einen und den Nachbarhäusern zur anderen Seite. 1952 von Walter Rommels Eltern gebaut, verteilen sich nach einem Anbau in den 1980er Jahren 166 qm Wohnfläche über zwei Stockwerke plus Kellergeschoss. Große Fenster und ein Balkon schmücken die Fassade. „Da haben wir früher ganz schön was verbrennen müssen, zum Heizen“, erzählt Walter Rommel.

Mit der Wärme aus Holz und Kohle ist schon lange Schluss und seit Frühjahr 2022 auch mit der alten Ölheizung. „Die war in die Jahre gekommen und ich wollte unbedingt weg von der fossilen Energie“, sagt der 75-Jährige. Nach akribischer Recherche im Internet war für den Schwaben klar, dass es eine Wärmepumpe werde sollte.

Wärmepumpe im Altbau

© Hirschen Group

Wärmepumpe im Altbau

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Ein Installationsbetrieb hat Messungen an den Heizkörpern vorgenommen, um die benötigte Heizlast und die Vorlauftemperatur zu prüfen. „Die Temperaturen in den Heizkörpern sollten zwischen 35 und 55 Grad liegen, damit eine Wärmepumpe effizient heizen kann“, erläutert Installateur Markus Rausch. Rommels Heizkörper kommen auf maximal 50 Grad. Damit war klar: Eine Wärmepumpe in dem 1950er-Jahre-Gebäude kommt auch ohne weitere Sanierung in Frage. Das Haus der Rommels verfügt zwar über eine Dämmschicht aus den 1980er Jahren, diese ist aber – dem damaligen Standard entsprechend – nur sieben Zentimeter dick und „sollte so bleiben, ich wollte keine neue“, so Rommel.

75 bis 80 Prozent der Bestandsbauten eignen sich gut für eine Wärmepumpe

Gerade im Bestandsbau ist eine genaue Analyse des Objektes erforderlich, um die Effizienz einer Wärmepumpe sicherzustellen. „Mit einer guten Pumpe bekomme ich 75 bis 80 Prozent der Bestandsbauten ohne große Herausforderung beheizt“, sagt Rausch, der sich auf den Einbau von Wärmepumpen spezialisiert hat. „In zehn bis 15 Prozent sind weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel zusätzliche Heizkörper erforderlich.“ In der Regel gilt: Je größer der Heizkörper, desto mehr Fläche hat er und desto geringere Vorlauftemperaturen sind notwendig. „Und in den meisten älteren Gebäuden wurden die Heizkörper relativ groß gebaut“, weiß der Fachmann.

Bei den Rommels ist seit Frühjahr 2022 eine Split-Luft-Wasser-Wärmepumpe im Einsatz.

„Im Haus befinden sich die hochwertigen Komponenten Verdichter, Wärmepumpe, Regelungstechnik und die ganze Elektronik – und hier im Außenbereich der Verdampfer mit dem Ventilator, der die Außenluft durch das Verdampfer-Paket durch saugt“, erläutert Rausch. Und das zur Freude von Ehepaar Rommel äußerst leise. „Da hören Sie nichts.“

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Mit der Förderung durch die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG)konnte das Ehepaar Rommel einen Teil der Kosten decken: „Die Förderung, die ich beim BAFA beantragt hatte, lag damals bei 45 Prozent.“ Zusätzlich wurde ein individueller Sanierungsfahrplan (Förderung über die Energieberatung für Wohngebäude) von einem Energieberater erstellt..

Der Jahresverbrauch der neuen Wärmepumpe kommt der Prognose des Installateurs sehr nahe und wird vermutlich bei 4.500 kWh liegen – gegenüber 18.000 kWh, die mit der Ölheizung angefallen waren. Und auch die Jahresarbeitszahl, kurz JAZ, liegt bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe in diesem Fall bei guten 3,5. Die JAZ ist die wichtigste Größe zur Angabe der Effizienz einer Wärmpumpe und liegt bei modernen Geräten zwischen drei und fünf.

Langfristiges Sparpotenzial sieht Rommel, wenn 2026 die Förderung für seine Photovoltaikanlage auf dem Dach ausläuft. Dann wird er mit dem Sonnenstrom direkt die Wärmepumpe betreiben können. „Ich bin absolut zufrieden und würde das immer wieder so machen.“

Wärmepumpe im Altbau

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