Verlegen von Leitungen im Boden symbolisiert Geothermie

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Allein unter der Fläche der Bundesrepublik steckt in drei bis sieben Kilometern Tiefe genug Wärme, um Deutschland theoretisch für 10.000 Jahre zu versorgen. Je nach Tiefe der angezapften Erdschicht wird zwischen oberflächennaher und Tiefengeothermie unterschieden.

Die oberflächennahe Geothermie reicht bis circa 400 Meter tief. Sie wird über Rohre erschlossen, die über eine Flüssigkeit der Umgebung die Wärme entziehen und nach oben transportieren. Die Flüssigkeit zirkuliert hierbei in einem geschlossenen System. In der Regel erfolgt die Nutzung über eine Wärmepumpe, die der Trägerflüssigkeit die Wärme entzieht und diese in das Heiz- und Warmwassersystem von Häusern bzw. in Wärmenetze verteilt.

Tiefengeothermie hingegen nutzt bis zu 4500 Meter tief liegendes heißes Grundwasser oder heißes Gestein. Diese Art der Geothermie kann aufgrund der hohen Temperaturen und mittels Geothermiekraftwerken ganze Ortschaften oder Stadtteile mit Wärme und Strom versorgen.

Klimafreundliche Wärme aus Geothermie

Geothermie wird vorrangig genutzt, um Wärme zu gewinnen. Etwa neun Prozent der erneuerbar erzeugten Wärme in Deutschland stammt aus Geothermie. Insgesamt wurden 2023 deutschlandweit rund 26 Terrawattstunden (TWh) Energie zur Wärmebereitstellung aus Geothermieanlagen gewonnen. Auch Strom lässt sich mithilfe von Geothermie erzeugen.

Wärmenetze auf Erneuerbare umstellen

Um Geothermie in ganzen Ortschaften oder Stadtteilen nutzen zu können, eignen sich vor allem Wärmenetze. Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) ermöglicht es Wärmeversorgern, bestehende Wärmenetze wirtschaftlich auf Erneuerbare Energien und bislang ungenutzte Abwärme umzustellen. Außerdem wird der Neubau von Wärmenetzen mit mindestens 75 Prozent erneuerbarer Wärme und Abwärme unterstützt, ebenso die Erweiterung und Verdichtung von bestehenden Wärmenetzen.

Versorger sollen neue Gebiete erschließen und bestehende Netze verdichten, indem zusätzliche Gebäude in einem bestehenden Fernwärmegebiet neu angeschlossen werden. Um dies zu erreichen, gibt es weitere Förderungen. Mehr Informationen dazu gibt es hier.