Heizung

Umgebungswärme: Heizen mit Erneuerbarer Energie

Einleitung

Die Wärmepumpe sammelt Wärme aus der Umgebung, „pumpt“ sie auf eine höhere Temperatur und gibt sie schließlich an ein Heizmedium ab. Das Prinzip ist das gleiche wie bei einem Kühlschrank – nur umgekehrt.

Techniker vor Wärmepumpe symbolisiert Wärmepumpe

© Adobe Stock/NewSaetiew

Die Wärmepumpe nutzt mit der Umweltwärme aus dem Boden, der Luft oder dem Wasser eine erneuerbare Energiequelle: zum Heizen, Kühlen und zur Warmwasserbereitung. Besonders klimafreundlich und emissionsarm funktioniert das, wenn die Wärmepumpe mit Strom aus erneuerbaren Quellen angetrieben wird, etwa von der Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Die Wärmepumpe ist zentrales Heizsystem der Zukunft für Neu- und Altbauten. Bereits heute sind in Deutschland etwa 1,75 Millionen Wärmepumpen im Einsatz. Allein 2023 wurden über 350.000 Heizungswärmepumpen in Deutschland abgesetzt. Das entspricht einem Plus von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im Rahmen des vom BMWK organisierten Wärmepumpengipfels hat sich ein breites Bündnis von Akteuren zu dem Ziel bekannt, ab 2024 jährlich mindestens 500.000 Wärmepumpen installieren zu können.

Umweltenergie für ein behagliches Zuhause

Mit einer Wärmepumpe werden Haushalte unabhängig von fossilen Rohstoffen und deren Import. Stattdessen kann eine Energiequelle auf dem eigenen Grundstück genutzt werden, ob aus dem Boden, dem Wasser oder der Luft. Besonders effizient arbeiten Wärmepumpen, wenn die zu erreichende Vorlauftemperatur nicht zu hoch liegt. Die Vorlauftemperatur ist oft besonders niedrig, wenn das Haus gut gedämmt ist und eine Fußboden- oder andere Flächenheizung installiert ist. Aber auch in vielen Bestandsgebäuden ohne Flächenheizungen können Wärmepumpen gute Effizienzwerte erreichen.

Techniker stellt Lüftungsanlage ein

Eignungsanalyse Wärmepumpe

Mit der Eignungsanalyse Wärmepumpe können sich Interessierte einen ersten Eindruck verschaffen, ob ihr Haus für ein solches Heizsystem geeignet ist.

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Clever umsteigen: Klimaneutral mit Ökostrom

Clever umsteigen: Klimaneutral mit Ökostrom

Der Betrieb einer Wärmepumpe braucht Strom. Wer komplett CO₂-frei heizen möchte, sollte die Technik mit Energie aus Erneuerbaren Energien versorgen: zum Beispiel mit Ökostrom vom Versorger oder mit selbsterzeugtem Strom von der eigenen Photovoltaik-Anlage.

Auf Erneuerbare Energien umzusteigen, lohnt sich für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in vielen Fällen. Die Errichtung sowie die Nachrüstung von Wärmepumpen im Eigenheim werden als Einzelmaßnahme über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) gefördert.

Für Anträge auf Förderung neuer Wärmepumpenanlagen ist die Erklärung eines Fachunternehmers für Heizungstechnik ausreichend (Fachunternehmererklärung). Für Anträge, die auch andere Maßnahmen beinhalten, ist eine Energieeffizienz-Expertin oder -Experte der jeweils zutreffenden Gebäudekategorie (Wohngebäude bzw. Nichtwohngebäude) einzubeziehen.

Wärmepumpe im Altbau
Praxisbeispiel

Wärmepumpe im Altbau

Ohne aufwändige Sanierung die alte fossile Heizung durch eine Wärmepumpe ersetzen? In einem Einfamilienhaus aus den 1950er-Jahren im baden-württembergischen Oberberken funktioniert das tadellos. Die Wärmepumpe im Haus des Ehepaars Rommel ist dort seit dem Frühjahr 2022 im Einsatz.

Die alten Heizkörper mussten dafür nicht ausgetauscht werden, denn mit einer Vorlauftemperatur von 50 Grad Celsius lässt sich das Einfamilienhaus effizient beheizen.

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Das sagt der Experte

3 Fragen an Dr. Niklas Martin, Geschäftsführer ForschungsVerbund Erneuerbare Energien

Das sagt der Experte

Herr, Martin, sind Wärmepumpen zum Heizen von Bestandsgebäuden geeignet, auch in besonders kalten Wintern?

Moderne Wärmepumpen können auch bei Minusgraden (bis zu -20 Grad C) ausreichend Wärmeenergie für das Beheizen von Bestandsgebäuden bereitstellen. Wasser-Wasser-Wärmepumpen, die das Erdreich als Wärmequelle nutzen, sind aufgrund ihrer höheren Effizienz (=Arbeitszahl) jedoch besser dafür geeignet als Luft-Wasser-Wärmepumpen mit der Wärmequelle Umgebungsluft.

Dr. Niklas Martin, Geschäftsführer ForschungsVerbund Erneuerbare Energien

Moderne Wärmepumpen können auch bei Minusgraden (bis zu -20 Grad C) ausreichend Wärmeenergie für das Beheizen von Bestandsgebäuden bereitstellen.

Dr. Niklas Martin, Geschäftsführer ForschungsVerbund Erneuerbare Energien

Wie funktioniert die Kühlung des Gebäudes mit einer Wärmepumpe im Sommer und welche Unterschiede gibt es bei den Anlagen?

Wärmepumpen können in Heizsystemen mit Flächenheizungen (z. B. Fußboden- oder Wandheizung) auch zur Kühlung von Gebäuden eingesetzt werden. Anlagen mit klassischen Heizkörpern (Radiatoren) sind dafür nicht geeignet.

In welchen Fällen lohnt es sich, eine Wärmepumpe mit anderen Heizsystemen zu kombinieren?

Wenn bereits eine Solarthermieanlage vorhanden ist, kann diese gut in Kombination mit einer Wärmepumpe arbeiten und vor allem außerhalb der Heizperiode die Warmwasserbereitung übernehmen. In schlecht gedämmten Bestandsgebäuden, in denen die Wärmeübertrager (Heizkörper) bei sehr kalten Außentemperaturen hohe Vorlauftemperaturen erfordern, sind Hybridsysteme sinnvoll, bei denen ein mit Gas oder Holzpellets betriebener Spitzenlastkessel die Wärmeversorgung an sehr kalten Tagen übernimmt und die Wärmepumpe in der Übergangszeit.

Beratungsgespräch zu Energieberatung und "Energie-Checks" für private Haushalte; Quelle: iStock.com/Ridofranz

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