Florida Eis Manufaktur

Wenn Sonne zu Eis wird

© Florida-Eis/Pascal Rohé

Wenn, dann richtig, scheint das Motto von Olaf Höhn, Inhaber der Florida-Eis Manufaktur, zu sein. Innovative energieeffiziente und klimaverträgliche Technologien findet man beim Rundgang durch die 2013 in Berlin neu erbaute Produktionsstätte an jeder Ecke. Mit dem Neubau ist die Florida-Eis Manufaktur von 600 auf 4.000 gewachsen – bei gleich hoher Stromrechnung. Den Anstoß zur besseren Energieeffizienz bekam er von seinem Sohn. „Anfangs dachte ich, dass ich einfach eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiere“, so Höhn. „Doch als ich mich mehr mit energieeffizienten Technologien beschäftigt und erkannt habe, was alles möglich ist, war mir diese Maßnahme allein zu wenig.“

Die Tiefkühlzelle wird mit Glasschaumschotter gedämmt

Das technische Know-how brachte Olaf Höhn als Maschinenbauingenieur mit. Nach der Recherche in Fachmedien, Gesprächen mit Experten, Unternehmern und Wissenschaftlern kamen nach und nach die Technologien zusammen, die jetzt in der neuen Betriebsstätte verbaut sind. Eine Besonderheit ist der Boden. Unter dem gesamten Gebäude wurde Glasschaumschotter eingesetzt. Dieses Recyclingprodukt besteht aus nicht wiederverwertbarem Altglas. Es dient als Isolierung und schafft einen Permafrostboden, der unter der Tiefkühlzelle die elektrische Bodenheizung erspart. Auf die Idee brachte Olaf Höhn die Hochschule Ostwestfalen-Lippe: „Das war eine große Entscheidung, denn ich wusste, wenn der Boden reißt, muss die ganze Zelle rausgerissen und ersetzt werden, da die Komponenten verklebt sind. Bei neuen Technologien ist eben immer auch ein Risiko dabei.“ Umweltverträglich ist die Eis-Produktion vom Boden bis unter die Decke: Das großflächig begrünte Dach gleicht die versiegelte Bodenfläche aus, eine Photovoltaik- und Windkraftanlage liefern einen Teil des eigenen Strombedarfs.

Der Transporter kühlt das Eis umweltfreundlich

Nicht nur bei der Dämmung, auch bei den Kühl-Lkw, die das Eis in den Handel bringen, wagte sich Florida-Eis an effiziente innovative Technologien: Die Kühlfahrzeuge sind mit einer eutektischen Plattenkühlung ausgestattet, die den Einsatz eines bordeigenen Kompressors überflüssig macht. Die Technik wurde schon weiterentwickelt: Die zweite Generation der Kühlung verläuft mittels umweltfreundlicher Fluide – und nicht mehr durch Gas. So werden Verluste minimiert, und die Kühlung wird noch effizienter.

Fakten zum Projekt

  • Energieeffizienzmaßnahmen:
    Glasschaumschotter-Isolierung für Boden, Wärmerückgewinnung ca. 65 KW, Pelletheizung 112 KW Rotations-Kompressoren zur Lärmreduzierung, Absorptions- Kälteanlage 60 KW, Solarthermie-Anlage 90 KW, Stickstoffkühlung, Photovoltaik 182 KW, eutektische Plattenkühlung für Lkw, Elektromobilität (Beteiligung am Forschungsprojekt für E-Mobilität für Lkw bis 28 t)
  • Investition:
    7 Mio.