Team Energiewechsel: Die Sonne zum Heizen nutzen

Über die vielen Sonnenstunden im Süden Bayerns freut sich Familie Klug gleich mehrfach: Auf dem Dach ihres Hauses aus den 1960er-Jahren produzieren nicht nur mehr als 50 Photovoltaik-Module Strom, sondern auch drei Solarthermie-Kollektoren warmes Wasser für die Heizung und den Warmwasser-Verbrauch der siebenköpfigen Familie.

Arno Klug: „Ich wohne seit 31 Jahren hier. Das Haus habe ich im Laufe der Jahre immer wieder aus- und umgebaut.“ So entstanden mit Unterstützung durch die passenden Fachleute insgesamt  vier Wohnungen, in denen auch Kinder und Enkelkinder leben. Hinzu kamen: neue Fenster, eine Fußbodenheizung und Photovoltaik-Anlage. Und seit Sommer 2023 die Solarthermie auf dem Dach sowie die Wärmepumpe.

Ehepaar im Garten vor ihrem Mehrfamilienhaus

© Hirschen Group

Solarthermie-Anlage auf Hausdach

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„Die Solarthermie hat riesige Vorteile“, erklärt Energieberater Andreas Scharli von der Verbraucherzentrale Bayern und der Bürgerstiftung Energiewende Oberland. „Mit der solarthermischen Anlage können Sie die Warmwasseraufbereitung im Sommer sowieso erledigen. Und mit der Heizungsunterstützung bin ich eigentlich ein halbes Jahr unabhängig von allen Energieträgern.“ Das Warmwasser wird fürs Waschen, Duschen, Kochen und Spülen genutzt. Rund 400 Euro spart Familie Klug jährlich durch die Solarthermie gegenüber der früheren Ölheizung, weil die Sonne kostenfrei Energie liefert, bilanziert Andreas Scharli.

Dazu erwärmt die Sonne eine Wärmeträger-Flüssigkeit in den Dachkollektoren, die die Wärme in den Keller zur Heizung befördert. Im dortigen Trinkwasser- und Pufferspeicher wird die Wärme fürs Heizen und Warmwasser bereitgehalten.

Im Zusammenspiel mit einer Wärmepumpe und Photovoltaik entsteht so eine sehr effiziente Heizungsanlage mit Erneuerbaren Energien: Photovoltaik-Module produzieren den Strom, den die Wärmepumpe braucht. Solarthermie-Module spenden ergänzend Wärme für die Heizung und das Warmwasser.

Energieberater von der Verbraucherzentrale

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Heizungsanlage im Heizungskeller

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Für die optimale Funktion der Solarthermie-Heizung braucht es moderne Fenster und ein gedämmtes Dach. „Dann funktioniert die Solarthermie sehr gut“, erklärt Andreas Scharli. Zu den erforderlichen energetischen Sanierungen hat sich Arno Klug von einem zertifizierten Energieberater der Verbraucherzentrale beraten lassen. Die Energieberatung wird vom Bund mit bis zu 80 Prozent gefördert. Der Einbau der Heizung wurde im Jahr 2023 mit 25 Prozent unterstützt (Bundesförderung effiziente Gebäude). Weitere fünf Prozentpunkte kamen hinzu, da der Einbau auf Basis einer geförderten Energieberatung mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) auf den Weg gebracht worden ist.

Für Arno Klug ist die neue Heizung die beste Investition überhaupt: in die Zukunft seiner Kinder und Enkelkinder. Denn die können sich über ein Haus freuen, dass schon jetzt energetisch top-fit für die Zukunft aufgestellt ist.

Wärmebild im Heizungskeller

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